“ Was schauen Sie mir dauernd auf mein Dekolletee, junger Mann? Das ist unanständig von Ihnen. Schämen Sie sich! “
Und damit wandte sie sich von mir ab und entschwand in den langen Gängen des Opernhauses. Junger Mann, sagt sie zu mir, dabei war dieses Prachtexemplar von Weib vielleicht nur sechs bis sieben Jahre älter als ich.
Wenn du wüsstest, dass ich nicht deine Titten bewundere, auch wenn die zum Zupacken einladen, diese wohlgeformten Lustmacher.
Nein, ich bewundere viel mehr die Halskette, die sie um den schönen Hals trägt. Ein Schmuckstück so viel wert wie eine Luxusjacht im Hafen von Monaco.
Seit ich 16 geworden war befasste ich mich ausschließlich mit Gaunereien, wie anständige Menschen sich auszudrücken pflegen. Dabei war es mir ganz egal, mit welcher Untat ich meinen Lebensunterhalt verdiene, nur Drogen und Gewalt lehne ich ab. Ich bin ein Meisterdieb und gelegentlich ein Betrüger. Aber das ist für mich okay, denn es gibt so viele stinkreiche Leute, die muss man zum Teilen zwingen, sonst ersticken die noch in ihrem Reichtum.
…
In der letzten Pause der für mich stinklangweiligen Oper sah ich dieses Prachtstück von Weib mit dem Schmuckstück um den schönen Hals wieder, ein Sektglas in der Hand und inmitten anderer schöner Frauen. Sie schaute bezaubernd aus in ihrem hellblauen schulterfreien Opernkleid, was ergänzt wurde durch gleichfarbige lange hauchdünne Handschuhe und Schuhchen, die sie über den Boden schweben ließen. Das Objekt meiner Begierde, was sie um den Hals trug, machte das Gesamtbild perfekt. Grimmig sah sie zu mir rüber. Trotzdem ging ich auf sie zu und entschuldigte mich so höflich ich nur konnte, erklärte ihr, dass meine gierigen Blicke nicht ihrem atemberaubenden Busen, sondern der Halskette galten, die funkelnd darüber um ihren Hals hing.
Die Dame wirkte plötzlich völlig locker und wir plauderten lustig über Gott und die Welt. Auch ihre Halskette erwähnte sie beiläufig, die sei ein Erbstück ihrer Großmutter, wunderschön aber nur eine Nachahmung einer Kette, die mal die Queen vor zwanzig Jahren getragen hatte. Ich wusste es besser, das Halskettchen war eindeutig echt und Millionen wert. Das sagte mir meine Intuition.
Als unsere Finger sich in dem Moment trafen, als wir gleichzeitig in das Schälchen mit gesalzenen Erdnüssen griffen, durchfuhr mich ein solches Verlangen, was ich lange nicht erlebt hatte. Ich muss wie ein Depp geguckt haben. Sie lachte und sagte was von kleiner Kollision, schaute mich dabei aber so schelmisch an, was auf mich unheimlich erotisch wirkte und in mir ein rasendes Verlangen erzeugte.
“ Was machen wir denn noch mit dem angebrochenen Abend? “, entfuhr es mir spontan und im gleichen Moment befürchtete ich von Cecil, ihren Namen verriet sie mir, eine schroffe ablehnende Äußerung. Nichts von dem, sie hätte einen Riesenhunger, denn Erdnüsse sind nicht die richtige Ernährung, sie hätte einen tierischen Appetit auf ein scharf gewürztes Steak. Dem konnte ich nicht widersprechen und schon strebten wir dem nächstgelegenen Steak -House zu, was Fleischgerichte nach amerikanischer Art anprieß. Den Rest der Oper ließen wir sausen.
Vollgefressen im wahrsten Sinne des Wortes schauten wir uns in die Augen. Ich wagte einen Scherz und ließ meine Hand über den Tisch krappeln wie ein Käfer mit fünf Beinen und sagte :” Da ist noch ein Getier, was noch nicht satt ist und auch was ab haben will von der Völlerei “. Sie ergriff meine Hand ganz fest und nuschelte :” Da müssen wir aber schnell die Lokalität wechseln, um den Hunger dieses kleinen Raubtiers zu stillen “.
Ich muss so schnell wie möglich in mein Bett, hauchte sie und ehe ich es realisieren konnte, saßen wir in einem Taxi, dass uns zu ihrer Wohnung beförderte. Die ganze Zeit Händchen haltend stiegen wir die paar Stufen hoch und kaum schloss sich die Tür, rissen wir uns die Kleider vom Leib.
…
Was dann geschah werde ich nicht breit treten, denn trotz der Schmach, die ich dann erlitten habe, bin ich ein Gentlemangauner, kein Schwätzer. Nur so viel will ich preisgeben, eine solche Liebesnacht habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie erlebt.
Doch ich musste mein kriminelles Vorhaben beenden , denn deshalb hatte ich schließlich dieses Abenteuer mit Cecil begonnen . Die unerwartete Befriedigung meiner sexuellen Begierde nahm ich gerne als schöne Erinnerung mit .
Das ursprüngliche Objekt der Begierde lag nicht im Bett , sondern auf einem kleinen Tischchen ,wo Cecil die prächtige Halskette vor unserer Wollust abgelegt hatte . Braves Mädchen ,dachte ich , wie ich sie in ihrer ganzen weiblichen Pracht so tief schlummernd da liegen sah , nur mit einer dünnen Decke bedeckt, die ihren Körper nachzeichnete . Jammerschade , dass wir uns nie wieder lieben können .
…
Meine Uhr am Handgelenk weckte mich nur mit einem lautlosen Vibrieren wenige Stunden, nachdem wir beseelt nebeneinander eingeschlafen waren. So leise wie möglich entstieg ich ihrem Bett, raffte meine Klamotten zusammen und übereignete die Kette in meinen Besitz. Aus Cecils Schlafgemach in den Flur und schon schloss ich die Tür nach draußen auf, als ich ihre barsche Stimme sagen hörte, “ So früh schon willst du mich verlassen, das kann ich nicht zulassen “. Ich dachte mich tritt ein Pferd, dabei hatte ich mich so leise bewegt wie eine Katze.
Mit einem gezwungenen Lächeln und fieberhaft nach einer Erklärung suchend drehte ich mich um und… schaute in ein riesiges Geschütz von einem Revolver. Cecil, die dieses Teil auf mich gerichtet hatte, war nur im Slip und hatte eine eilig zugeknöpfte Bluse über ihre Knospen gezogen.
“ Scheiße verdammt “, war das einzige, was ich über die Lippen brachte.
“ Haben wir dich endlich auf frischer Tat erwischt! Hat ja auch etwas Mühe gemacht, aber das war es wert. Als Liebhaber bist du ja ganz gut, nur leider wirst du für etliche Jahre auf eine Geliebte verzichten müssen. “ So schlimm kann es bei der wertlosen Nachahmung einer Halskette wohl nicht werden, entgegnete ich und fragte gleichzeitig, wieso sie mich nach dieser Nacht mit einem Schießeisen bedroht.
“ Von wegen wertlos, das was du vielleicht für billige Glassteinchen hältst, sind alles Edelsteine höchster Güte. Die Kette ist extra von Privatleuten,die du mal beklaut hattest und die dich unbedingt hinter schwedischen Gardinen sehen wollen für unsere Operation ausgeliehen worden. “ Übrigens, sagte sie noch, arbeitet sie für Scotland Yard undercover, speziell zur Ergreifung von Schwerkriminellen wie ich einer bin. Sie seien schon etliche Zeit hinter ihm her, zu einem derartigen Körpereinsatz wie letzte Nacht komme es aber eher selten.
“ Dreh dich um, ich muss dir Handschellen anlegen “. Ehe ich noch meine Überlegungen zu Ende bringen konnte, wie ich mich aus meiner misslichen Situation befreien konnte, erhielt ich einen mörderischen Schlag ins Genick und ging KO.
Als ich aus dem “ künstlichen Koma “ aufwachte, war ich mit Hand- und Fußfesseln verziert und immer noch in Unterhose. Einige grimmig dreinschauende Uniformierte schauten auf mich herab. Cecil, jetzt ordentlich mit Jeans und Pullover bekleidet, die mit einem vornehm gekleideten älteren Mann mit Hut sprach, sagte noch zu den Polizisten, sie mögen mir eine Decke umlegen, wenn sie mich zum Streifenwagen führen. Es gezieme sich nicht in Unterhose auf die Straße zu treten. Meine Hose anziehen würde jetzt mit der Verzierung um meine Füße sehr schlecht gehen. “ Danke für die Fürsorge, “ bemerkte ich noch und fand mich im Polizeiwagen und dann in dieser Sch…zelle wieder.
Da sitze ich nun und schreibe ein Geständnis auf, auf Anraten meines Verteidigers. Das würde sich strafmildernd auswirken, sagte er.
Seit Monaten warte ich auf meinen Prozess und meine Gedanken kreisen um eine Frau, die ich unter anderen Umständen ohne zu zögern geheiratet hätte.
…ätte…hast wohl auf dem letzten Wörtchen Schwäche gezeigt 😉 Aber toll geschrieben, gefällt mir. LG Romy
Du merkst aber auch alles. Passiert wenn man es von Medium in Blog kopiert. Ich danke dir und wünsche schönes Wochenende, Romy